Auf dem Weg zum SATURN
38 Monate erkundete das Projekt SATURN, wie sich die Verkehrsdatenlücke im ländlichen Raum schließen lässt. Jetzt liegen die Ergebnisse vor.
Navis haben keinen guten Ruf im Oberland, zumindest wenn man die Anwohnenden fragt. Bei Stau auf der Autobahn routet das System rücksichtslos durch Wohngebiete. Die Kommunen haben das Gefühl vom Verkehr überrollt zu werden, ohne auf das Verkehrsgeschehen Einfluss nehmen zu können.
Auch hinter dem Steuer ist der Frust oft groß. Selbst Vollsperrungen auf Staats- und Bundesstraßen werden im Oberland oftmals erst mit Zeitverzug angezeigt. Das Gleiche bei Baustellen auf Kommunalstraßen; sie werden von den Navis oft gar nicht angezeigt. Wie man diese Datenlücken schließen kann, war Ziel des bundesweiten Forschungsprojekts. Im Oberland nahmen 41 Pilotgemeinden teil. Im Februar 2024 endete das Projekt. Die Ergebnisse dürften die Rathäuser hoffnungsfroh stimmen.
Alle Projektziele erreicht
Weiterhin wurden überregionale Verkehrsstrategien erarbeitet. Das Ziel der Lenk- und Leitstrategien ist, gezielt Verkehr aus Ortskernen herauszuhalten und möglichst auf dem übergeordneten Netz zu halten. Auch Umstiegsstrategien auf Bus und Bahn wurden entworfen. Dazu waren viele Gespräche mit den Nachbargemeinden nötig, damit der Verkehr nicht um Gemeinde A herumgeleitet wird, um sich dann in Gemeinde B zu stauen.
Die Strategien liegen zwar ebenso wie die Verkehrsinformationen zu Straßensperrungen durch Baustellen und Veranstaltungen auf der auf der nationalen Verkehrsdaten-Plattform, werden jedoch im Gegensatz zu den Verkehrsinformationen aus technischen Gründen noch nicht von den großen Navigationssystemen übernommen.
Hierzu laufen seit Ende 2023 Gespräche.
Für aktuelle Informationen oder für Fragen
wenden Sie sich bitte an saturn@zv-oberland.de
Hintergrund
Digitale Aufbereitung und Bereitstellung von Verkehrsdaten für Navigationssystem-Anbieter
Projektdauer
01.2021 – 02.2024
Forschungsgebiet
ein Korridor von Frankfurt über Stuttgart und München bis ins Oberland
Beteiligte Kommunen
41 Gemeinden im Verbandsgebiet und die LH München, deutschlandweit weitere Städte und Gemeinden in den Pilotregionen Frankfurt RheinMain und Stuttgart
Projektpartner
Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme; Bundesanstalt für Straßenwesen, Landeshauptstadt München, Trafficon Consulting München, Trafficon Geoservices Salzburg, Landeshauptstadt Stuttgart, RIWA Gesellschaft für Geoinformationen, ivm Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement, Region Frankfurt RheinMain
Budget
1,55 Millionen vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr
Konsortialführung
Zweckverband Kommunale Dienste Oberland
Projektsteckbrief
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